Richard zu Gast: Scherer Daily

Beschwingt Altern – Richard zu Gast bei Scherer Daily

Heute stelle zur Abwechslung nicht ich die Fragen.

Zu Gast bei Hermann Scherer erzähle ich unter anderem, von meinem Buch: „Ich muss fast nichts und darf fast alles!“ und was ich meine, wenn ich sage, dass ich „Von Amts wegen für Alt erklärt“ wurde.

Dieses Interview entstand im Jahr 2021 bei Scherer Daily.

Dauer: 00:05:27

Veröffentlicht am: 06.09.2023

Transkript

Scherer Daily:
Menschen, da kommt schon wieder ein Buch ins Spiel, denn der Mann hat ein Buch geschrieben. Er hat an sich sowieso eine ganz große Vergangenheit und ich denke, eine Stunde Interviewzeit würde nicht reichen, um all das vorzustellen, was er schon im Leben geleistet hat. Heute spreche ich mit ihm über Expertise und Elan. Ich freue mich, dass er hier ist. Herzlich willkommen, Richard Kaan an dieser Stelle. Richard, schön, dass du da bist. Ich muss da gleich mal reinschauen, was du Schönes mitgebracht hast. Ich muss fast nichts und darf fast alles. Beschwingt altern. Großartig. Erzähl. Dein neuestes Werk. Ja,

Richard:
Ich

Scherer Daily:
Entferne

Richard:
Mich ein bisschen von den alten Autos, den Oldtimern. Dieses englische, verenglischte Wort gibt es eigentlich gar nicht, aber das historische Auto heißt bei uns Oldtimer. Und ich wende mich jetzt hin zum Oldtimer im Englischen. Ich wende mich jetzt hin zum älteren Menschen.

Scherer Daily:
Und ich darf dennoch durch diesen kleinen Satz erwähnen, dass du ein weltweiter Experte bist und auch weltweit im Einsatz warst bei ganz außergewöhnlichen Menschenorganisationen und Königreichen, um über Oldtimer zu expertisieren. Also

Richard:
Ich will ja keine Werbung für mich selber machen. Ich tue das immer noch teilweise, aber weniger.

Scherer Daily:
Also Oldtimer, der Mann, Nummer eins weltweit. Nummer eins geworden bei den menschlichen Oldtimern. Was übrigens nicht deinem Alter entspricht, aber deinem Buch.

Richard:
Ich bin von Amts wegen alt.

Scherer Daily:
Ah, wie

Richard:
Geht das? Man hat mir einen Rentenbescheid geschickt.

Scherer Daily:
Das

Richard:
Heißt, bei uns ist es ja so, dass du nicht körperlich oder du wirst nach dem Alter

Scherer Daily:
Eingestuft und bist du alt. Ja, genau.

Richard:
Aber… Ist

Scherer Daily:
Es nicht herrlich, dass wir eine Gesetzesgabe kriegen, ab jetzt bist du alt, Atem dran? Zum

Richard:
Beispiel auch bei der Arbeit. Du wirst mit 55… 65 ausgesondert. Es gibt kein Gesetz dafür, erstaunlicherweise. Und Leute klagen dagegen. Zunehmend. Diskriminierung. Warum soll der Alte nicht mehr arbeiten?

Scherer Daily:
Der es wahrscheinlich viel besser könnte, by the way, als viele andere.

Richard:
Zunehmend. Wir werden ja immer älter. Wir haben heute eine Renten- oder Pensionszeit 25, 30 Jahre vor uns. Und da ist mein Ansatz zu sagen, Leute, tut etwas in dieser Zeit. Das hat es vorher nie gegeben. Und darum meine ich, beschwingt altern. Du bist nicht plötzlich alt, sondern du wirst alt und du hast es selber. Und du hast es selber in der Hand, wie du alt wirst. Ich sage nicht, dass wenn du bestimmte Dinge richtig machst, dass du älter wirst. Das kann sein. Aber auf jeden Fall bist du viel glücklicher in dieser Zeit, die uns noch vergönnt ist, hier zu sein.

Scherer Daily:
Rückseite willkommen im Unruhestand. Herrlich.

Richard:
Vor allem in zwei Richtungen. Auf der einen Seite… In drei Richtungen eigentlich. Die eine Seite ist für den Menschen selber. Ich glaube, dass der Mensch nicht aufhören will, zu arbeiten. Vielleicht will er aufhören mit diesem Job. Aber er will, er oder sie möchte weiter tun. Und ich glaube, wir müssen uns neu denken. Du hast mal halt einen Tag in der Woche gearbeitet oder zwei, aber nicht gänzlich weg ist. Wobei es gibt ganz viele sogenannte Bumerang-Mitarbeiter. Die kommen nach ein, zwei Jahren wieder. Ganz viele. Gibt es Untersuchungen. 40 Prozent der Rentner wollen nachher wieder was tun. Klar, zu Hause haben sie zum siebten Mal den Kühlschrank umgeräumt. Die Frau sagt, schleich dich.

Scherer Daily:
Ich will dich

Richard:
Nicht mehr sehen. Und der zweite Effekt ist, dass die Firmen leider unendlich viel… Wissen und Erfahrung verschwenden. Die wissen gar nicht, was sie an Zusatznutzen haben könnten, wenn sie die Leute weiter beschäftigen. Und der dritte ist der volkswirtschaftliche. Es ist ja unheimlich interessant. Wir reden über Facharbeitermangel. Und da hätten wir sie. Die

Scherer Daily:
Wollen auch noch.

Richard:
Vielleicht der einzige, der einen Nachteil davon hat, sind die Rentenkassen, wenn die Leute länger da sind. Weil sie müssen länger bezahlt werden.

Scherer Daily:
Nun, jetzt kommt ja, glaube ich, noch dazu, dass es ja auch ganz viele junge Menschen gibt, die sich selbstständig machen wollen und so weiter. Die auch wiederum… Die auch wiederum einen Angel oder was auch immer haben wollen wird. Die hat ja auch wieder ein bisschen betreut. Wie ich

Richard:
Selbstständig geworden bin vor mehr als 40 Jahren. Da warst du fast noch gar nicht da zu der Zeit.

Scherer Daily:
Ich finde es sehr, sehr schön, dass du das genau so berechnest.

Richard:
Und ich liebe

Scherer Daily:
Es, wenn Menschen manchmal lügen. Von drei Unternehmen

Richard:
Ist eines pleite gegangen. Eines hat überlebt von drei Unternehmen. Heute von zehn Unternehmen, die gegründet werden, überleben zwei. Acht von zehn gehen pleite in kürzester Zeit. Aus verschiedensten Gründen. Auch, weil wir das Wissen der Alten nicht mehr verwenden, was das Team, den Teamspirit betrifft. Was betrifft das Miteinander umgehen. Als Unternehmer muss ich heute ungefähr ein Drittel meiner Arbeitszeit mit HR, also mit Personal, mit meinen Mitarbeitern verbringen. Wenn du es nicht tust, gehst du pleite.

Scherer Daily:
Hast du einen Hack dabei?

Richard:
Mehrere.

Scherer Daily:
Einen kurzen.

Richard:
Deutsch oder Englisch?

Scherer Daily:
It’s your turn.

Richard:
Nehmen wir Englisch, weil die kann man so schön auf den Punkt bringen. Use it or lose it.

Scherer Daily:
Klar. Was? Der war kurz. Danke, Richard Kaan. Use it or lose it.

Richard:
Danke fürs Reinhören in meinem Podcast. Mehr Informationen gibt es auf meiner Webpage richardkaan.com. Bis zum nächsten Mal.

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